Auszug aus der Pressemitteilung vom 14.05.25 - Vorfahrt für Familien
In den letzten Jahren investierte der Freistaat vorrangig in institutionelle Angebote. Das ist wichtig, greift aber zu kurz. Familien in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit wurden politisch kaum gestärkt. Der Start ins Familienleben ist für junge Paare oft mit Unsicherheiten, bürokratischen Hürden und einem negativen gesellschaftlichen Bild von Familie verbunden. Kinder gelten als kostenintensiv, zeitaufwändig und hemmend für die persönliche Entwicklung – das schreckt ab.
Wir erleben derzeit einen schleichenden Vertrauensverlust in das Modell Familie – das Fundament unserer Gesellschaft. Das medial gezeichnete Idealbild perfekter Elternschaft auf der einen Seite und die öffentliche Debatte um Vereinbarkeitskrisen auf der anderen Seite erzeugen Druck und Angst – statt Mut und Vorfreude auf ein Leben mit Kindern.
Zugleich braucht es mehr Respekt vor der Selbstorganisation von Familien. Der Staat muss sich aus der inneren Organisation von Familien heraushalten. Eltern brauchen vor allem eines: Zeit, um ihre Rollen im Familienalltag zu finden – und zwar immer wieder neu, angepasst an die jeweilige Lebensphase ihrer Kinder. Familie ist kein starres System, sondern ein sich wandelnder, dynamischer Lebensraum, in dem Eltern selbst die Gestalter sind. Aufgabe des Staates ist, verlässliche Rahmenbedingungen zu setzen. Es ist nicht seine Aufgabe, immer weiter Individualisierung zu fördern, sondern den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken – und Familie ist dafür das tragende Fundament.